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1339. Oktober 15. o. O. (act. et dat.).

i. d. b. Hedwigis.

Mysczicus (Mesko) gen. v. Kornicz (Körnitz, Kr. Neustadt) bek., daß er nach Beratschlagung m. verständigen Leuten u. m. Zustimmung seines Herrn, des erlauchten Fürsten Nik. (II.), Hzgs v. Troppau u. Ratibor [Vgl. Grotefend, Stammtaf. der schles. Fürsten XI, 2], seiner Gattin u. seiner Kinder allen seinen Besitz i. Dfe Jenowicz (Janowitz) gen., nämlich das halbe Df i. Distrikt der Stadt Ratibor am Flusse Czen (Zinna) gemeinhin gen. gelegen, der Pfarrkirche zu St. Maria i. Ratibor [1416 wurde das Kollegiatstift v. Schlosse zu Ratibor in die Stadt an diese Marienkirche verlegt, die fortan die Kollegiatsstiftskirche war. Janowitz gehörte bis zur Säkularisation diesem Kollegiatstift] m. aller Herrschaft, allen Gefällen u. Nutzungen, so wie er alles besessen hat, zu seinem, seiner Gattin u. seiner Erben Seelenheil zur Nutznießung durch den jeweiligen Pfarrer gibt u. verreicht, jedoch m. dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß an dem Altare, den der jetzige Pfarrer Heinrich auf seine Kosten in dieser Kirche errichten will, eine Messe, nämlich die erste in jeder Woche, wie der Pf. für sich u. s. nachfolgenden Pfarrer i. Ratibor gelobt hat, für ihn (Mesko v. K.) u. s. Geschlecht (congregacio) auf ewige Zeiten gehalten wird.

Z.: Herr Girlacus, Pfarrer der Nikolaikirche b. Ratibor, Daczko, Ratiborer Hofrichter, Jakob v. Rasczczycz (Raschzitz, Kr. Ratibor), Ratiborer Vlodar [Pfleger, Amtmann], Zegroda v. Slauicow (Slawikau, Kr. Rat.), Joh. Zaganer (Zagauer?) u. Matheus v. Schachow (Stachow?) u. a. m.


Bresl. Staatsarch. Rep. 111 Kollegiafstift Ratibor 5b. Sehr defektes Vid. des Bresl. Bischofs Preczlaw v. Pogarell dd. Ottmachau 15. April 1360. Laut Beschreibung hing am Orig. das Siegel des weil. Ritters Mysczico v. Kornicz. Kurze Inhaltsangabe unter dem falschen Datum 15. April 1339 bei A. Welzel, Gesch. der Stadt u. Herrschaft Ratibor, 2. Aufl. (1881), S. 632.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.